Zumindest wenn man sich die PageImpressions von StudiVZ anschaut, möchte man meinen der Deal hat sich für Holtzbrinck gelohnt. Mit fast 2,6 Mrd. Seitenaufrufen ist die Studenten-Community das größte Angebot im deutschsprachigen Internet. Bei den Visits sieht es da aber ganz anders aus. Mit 80,7 Millionen Visits ist StudiVZ „nur“ auf Platz 6. Was dennoch ein großer Erfolg ist, denn es handelt sich eben nur um Studenten und Schüler.
Was sagt uns diese Zahl? Social Networks haben eine unglaubliche Anziehungskraft und Stickiness. Innerhalb von knapp 2 Jahren ist StudiVZ also zum größten Onlineangebot geworden und größer als alle Verlagstitel und auch größer als die Internetriesen T-Online und web.de.
Wenn da nur nicht das Thema Monetarisierung wäre. Was sind 2,6 Mrd. PageImpressions bei StudiVZ wert? Zahlen darüber kenne ich bisher noch nicht. Aber ich gehe fest davon aus, dass die Werbeumsätze noch recht gering ausfallen dürften. Und da ist eben der entscheidende Unterschied. T-Online, web.de oder auch Spiegel-Online werden von den Werbetreibenden sehr gerne gebucht und StudiVZ eben bislang nicht. Das liegt nicht nur an der Zielgruppe der Studenten, sondern auch an der Art der Nutzung. Die Klickraten auf Werbeflächen bei StudiVZ liegen deutlich unter denen bei den Internetportalen oder Verlagstiteln. Kein Wunder, wird doch bei StudiVZ vor allem gechattet, gegruschelt, geflirtet und Fotos angesehen. Nicht gerade das ideale Umfeld für Werbetreibende. Siehe dazu auch mein Artikel zu Facebook.
Bei Markus Frind habe ich dazu einen sehr guten Beitrag entdeckt, der einige aktuelle Zahlen zu Facebook liefert.
via: Deutsche-Startups.de
schuelerVZ ist in dieser Ausweisung nicht enthalten. Die machen aber Schätzungsweise zwischen 700 und 800 Mio PI pro Monat.
Grüße
@ Chris: Vielen Dank für den Hinweis.
Was ich beachtlich finde ist, dass bei 2 Millionen Mitgliedern 80 Millionen Visits pro Monat generiert werden. Das bedeutet, dass jedes Mitglied im Durchschnitt mehr als 1,3 x pro Tag zu StudiVZ kommt. Das nenne ich Stickiness.
Hallo Hr. Kunath,
wenn man bedenkt, wie oft Studenten zwischendurch mal Pause haben bei den Vorlesungen, ist das im Grunde auch kein Wunder 🙂
Hat StudiVZ sowas wie einen eigenen Webmailer?
Weil die PI kommen mir schon arg viel vor..
Aber „leere“ PI sind ja auch werbetechnisch totes Kapital und wie Sie schon erwähnt haben, ist das bei zielgruppengerechteren Portalen besser umgesetzt..
@Chris
Hoffentlch laesst schuelerVZ diese Werbeaktionen sein,
Schule ist kein erlaubter Werbeort..
@Andreas:
Was sind denn „leere“ PIs? Die Studenten werden sich sicher keine weißen Seiten anschauen. studiVZ ist ziemlich zielgruppengerecht. Man weiß genau welche Nutzer vorhanden sind (Alter, Geschlecht, Studiengang) das ist ein riesiger Vorteil gegenüber anderen Portalen.
Was für eine Werbeaktion soll schuelerVZ sein lassen?
Ich habe das lange Zeit ähnlich kritisch gesehen. Aber nachdem ich mir die aktuelle Vermarktungsstrategie gesehen habe, denke ich deutlich positive über die Zukunft von StudiVZ.
Verkauft werden vor allem die Werbeflächen auf den „Home“-Seiten der User und das auch zur echt „sportlichen“ TKP. Es gibt viele Sonderwerbeformen und sicher in Zukunft auch noch neue Ideen.
Klar stellt sich dann immer noch die Frage, ob der durch HB gezahlte Wert wirklich verhanden ist. Das war imho einfach eine Wette auf viele Jahre.
Aber mit schlankem Personal sollte das Unternehmen in die Profitabilität zu führen sein.
Jensi, wieder mal eine super Analyse von Dir !
Das Konzept der Page Impressions ist ohnehin ziemlich veraltet. Natürlich kann man StudiVZ nicht mit T-Online vergleichen.
Bei Social Networks wird wesentlich weniger Zeit auf den einzelnen Seiten verbracht, was die einzelne Page Impression wertloser macht.
Ich gehe davon aus, dass sich in den nächsten zwei Jahren neue Messvarianten entwickeln werden, auch, um AJAX-unterstützten Websites eine Chance zu geben. (Eine Page Impression auf Netvibes bedeutet manchmal, dass ich 5 Minuten darauf herumsurfe. Eine Page Impression bei Facebook bedeutet, dass ich 3 Sekunden darauf herumsurfe.)
Mittelfristig wird sich also als Messwert für Banner die Einblendungsdauer etablieren. Dann wird das Verhältnis wieder fair. Social Networks produzieren enorm viele Page Impressions, die im einzelnen aber vielleicht nur ein Zehntel dessen wert sind, was eine Page Impression bei einer Online-Zeitung wert ist.
Dennoch wird StudiVZ viel Geld mit Werbung machen. Sie haben über ihr Puplikum sehr viele Daten, auch statistisch erfass- und auswertbare. Es braucht einfach noch Zeit, bis mehr Werbegeld vom Fernsehen ins Internet transferiert wird. (Langfristig werden sicher 30% oder mehr der Werbeausgaben in das Internet fließen.)
@hansi
Hast Du schon mal darüber nachgedacht, einen Jens-Kunath-Fanclub zu gründen? Deine Postings zeigen ja, daß Du ein leidenschaftlicher Fan bist 😉
Vielleicht ein Startup Unternehmer der Kapital braucht ;)….
Meine These im Bereich Internet und Fernsehen ist, das es langfristig das normale Fernsehen nicht mehr geben wird. Jeder kann das konsumieren, was er konsumieren will.
Der Weg in diese Richtung wird ja schon von vielen Unternehmen eingeleitet, z.B. IPTV, Mobile TV usw usw….
Die entscheidene Frage ist nur, wie die Steuerung langfristig auf die Inhalte passieren wird, über Domains oder Nummer oder xyz ungelöst. Ich denke das in der „Steuerung“ das meiste Kapital liegt, den diese „Steuerung“ entscheidet über Top or Flop. Bestes Beispiel ist ja im Grunde google, die zur Zeit die Steuerung über den Transfer der Leistungen und des Traffikaufkommens in der hand haben, nur wird es google bleiben?
Ich bin kein Kapitalbraucher, sondern Geber. Wäre ich ein Braucher, würde ich schleimige Postings schreiben UND dabei immer schön meine URL bzw. meine echte Mail-Adresse hinterlassen.
Hast Du jemals eine URL in meinen Postings gesehen ? Nicht mal Jensi kennt aktuell meine echte Mail-Adresse 😉
Und…Jensi is Kult…absolut.
@ Chris: schulerverzeichnis hat vor nicht allzulanger zeit an vielen deutschen schulen sticker, tags und graffiti angebracht. auf gehwegen und sogar auf schulhöfen wurde gesprüht. sollte wohl eine besonders „cool“ guerilla kampagne werden. war aber einfach nur peinlich. werbung ist in DE in und unmittelbar vor schulen verboten.
übrigens, ich befürchte, dass die 2 mio. (angeblich) nicht alles nur studentInnen sind. es wird ja kein check über mail (wie damals bei facebook) gemacht. die quote der nicht-studenten dürfte also relativ hoch liegen.
Hier gibt es eindeutig zu viele Sebastians 😉