Ich hatte am 08.01.2008 den Artikel „2008: Die web2.0-Blase platzt“ geschrieben. Es gab damals viel Feedback und auch einige Kritik. Heute ein Jahr später bleibt anzumerken, dass die Blase tatsächlich geplatzt ist. Viele Startups von vor einem Jahr gibt es nicht mehr oder werden in den nächsten Wochen verschwinden. Social Networks haben sich zwar weiter etabliert, eine ausreichende Monetarisierung wurde aber immer noch nicht gefunden. Die übertriebenen Bewertungen sind vorbei, es wird künftig wieder nach klassischen Mechanismen gerechnet. Und die lauten nun einmal Umsatz und Gewinn. Wie auch schon in der Krise zur Jahrtausendwende zeigt sich, dass auch Internetunternehmen nicht die gelernten Wirtschaftsregeln außer Kraft setzen können (oder eben nur kurzfristig in Zeiten von Übertreibungen).
Wie ich schon vor einem Jahr geschrieben habe, werden nicht alle web2.0-Unternehmen verschwinden. Ganz im Gegenteil nützliche Angebote, die sich monetarisieren lassen, werden sehr erfolgreich werden.
full ack. mehr braucht man dazu nicht sagen.
Vom „Platzen“ der (einer) Blase zu reden finde ich absolut übertrieben…
Der Link oben im Artikel ist kaputt, da ist ein http// zuviel drin 😉
Danke, ist korrigiert.
Sorry, jede Blase ist letztes Jahr geplatzt. Diese Erkenntnis liegt doch auf der Hand, oder?
Das stimmt. Allerdings ist die web2.0-Blase nicht aufgrund der Finanzkrise geplatzt. Die Finanzkrise (zumindest in dem Ausmaß) habe ich nicht vorausgesehen, leider. Aber das die web2.0-Blase platzt war schon anfang letzten Jahres zu erkennen. Da war nur logischer Menschenverstand und etwas Fachwissen nötig, um das zu erkennen.
Allein schon dieser Kommentar hier beweist das Gegenteil.
Er entsteht und existiert weiter ohne dass die „klassischen Mechanismen … Umsatz und Gewinn“ maßgeblich berührt wurden.
Ja was ist denn nun geplatzt oder wird aufgeben müssen?
Grosse Social Networks mit Perspektive (Facebook ja – bei StudiVZ Zweifel) werden „durchgefüttert“ (so günstig kommt Microsoft nie mehr an user & deren Verhalten ran 😉 und Xing hat ein Erlösmodell.
Micro-Communities können sich zumindest tragen. Einer 25 Euro p.M. Hostinggebühr steht ein mittlerer 3stelliger Google AdSense Erlös entgegen.
Dann gibt es einige nette, aber dennoch auch hochgejubelte „Exoten“ (myMuesli) – die werden m.E. durchhalten.
Die meisten Mütter-SNs, Sport-SNs und Services a la „Kaffee rühren“ 😉 – ja, die werden verschwinden?
ABER, was ist denn Web 2.0? Das fängt beim Kommentieren von Artikeln an = Zusatz zu schon bestehenden Web-Angeboten und hört beim Einstellen & Remix von Videos vermutlich auf. Solange solche Teilangebote unter einer grösseren Marke landen funktioniert das. Das Rest, ja, das waren Hypegeburten. Bye Bye
Wenn diese Erkenntnis mal endlich auch die richtigen Leute erleuchten würde. Wobei der letzte Satz nicht wirklich sehr Prophetenhaft ist.
Geben Sies zu Herr Kunath, Sie selbst haben doch mehr als genug versenkt, ohne diese Erkenntnis zu gehabt zu haben.
Die Web 2.0 Blase ist geplatzt? Was für ein Blödsinn! Es war schon IMMER so das wenn ein neues Modell auf den Markt kam (Jobbörse, Immobilienbörse, Votecommunitys, usw. usf.) diese mehrfach kopiert wurden und nur einige den „Durchbruch“ geschafft haben. Die „Handwerksblase“ ist auch nicht geplatzt nur weil hunderte Schreiner, Maurer und sogar Solartechniker dicht machen mussten… in jedem Web2.0-Bereich werden Unternehmen beständig bleiben. Die natürliche Auslese hat bereits zum Anfang des 2.0-Hypes begonnen und wird sich 2009 fortsetzten. Mal sind es halt mehr und mal weniger Firmen, die pleite gehen.
@David:
Die von Dir beschriebenen Schreiner, Maurer und Solartechniker haben aber auch nicht Venture Capital auf Mondbewertungen bekommen. Das ist mit Blase gemeint.
Ja, das ist richtig. Ich finde es dennoch falsch / übertrieben von einem „Platzen der Blase“ zu sprechen. Die Zeit der absoluten Überbewertungen ist mit Sicherheit vorbei. Doch viele Web2.0-Geschäftsmodelle werden es schaffen und daher halte ich es nur für eine natürliche Auslese und nicht für ein Horroszenario für alle Web2.0-Unternehmen.
Ich habe doch auch niemals behauptet, dass alle web2.0 Unternehmen verschwinden werden. Ganz im Gegenteil.
Zur Jahrtausendwende hat man vom Platzen der Internetblase gesprochen. Damals sind auch nicht alle Internetunternehmen verschwunden und das Internet gibt es auch noch. Dennoch waren die Unternehmen damals unrealistisch hoch bewertet und das Platzen der Blase hat zu einer schnellen Marktbereinigung geführt. Übrig geblieben sind die soliden Unternehmen und die machen heute zum Teil hervorragende Gewinne.
Das wird mit der web2.0-Blase auch passieren. Die Spreu trennt sich vom Weizen. Viele Unternehmen verschwinden und einige gute Geschäftsmodelle werden sich durchsetzen.
Platzen der 2.0-Blase halte ich dennoch für übertrieben. Dabei sollte man natürlich auch bedenken dass in viele Startups weiterhin viel Geld gepumpt wird, ohne das diese hohe Umsätze geschweige denn Gewinne erzielen.
Ich wollte dir auch nicht unterstellen, dass du der Meinung bist, dass alle Web2.0-Unternehmen pleite gehen. Dies hast du ja auch explizit erwähnt.
Wie gesagt: Ich halte es für übertrieben. Den anderen von dir angesprochenen Punkten kann ich allerdings nur zustimmen.
Manche Unternehmen verschwinden, neue kommen hinzu.. so einfach ist der Lauf der Dinge.
also, ich hab nix platzen hören.
Nur weil einige Startups den markt verlassen haben, kann man noch nicht von einer geplatzten Blase reden.
Dies ist doch nur natürlich!
Eine geplatzte Blase hätten wir dann, wenn selbst zukunftsträchtige Startups kein Vertrauen ob der „schlechten“ Unternehmen genießen würden.
In einem solchen Falle könnte aber auch Qype keine 8 Mio einsammeln.
Sorry, aber deine Aussage ist nicht im geringsten fundamental, noch am Markt belegbar.
Du solltest etwas mehr Weitblick aufweisen! Man kann eine Krise auch herbeischreiben, glaube kaum, dass dies in deinem Interesse liegt.
Wag the dog!
Harald, das war ein super Kommentar!
Ich denke auch, dass diese Fun-SNs verschwinden (virtuelles Haustier, GeoGreetings, etc.) weil der einzige Erfolg dieser Seiten die originelle Idee des Entwicklers ist. Den Link schicke ich an ICQ-Kontakte, warte das „lol wie geil“ ab und sehe die Seite nie wieder.
Seiten wie dict.cc, flickr, studivz bieten MIR persönlich einen Mehrwert. Für Themengleiche Seiten gilt auch ein ganz normaler Wettbewerb wie außerhalb des Web2.0: Je besser, desto erfolgreicher. Das war schon immer so. Machen wir uns doch keine illusion: Seiten wie twritter hats schon immer gegeben. Aber nicht mit dieser Bedienbarkeit ! Nicht in diesem optischen Erscheinungsbild ! Nicht so gut vermarktet ! Bei Twitter hat einfach alles gepasst und dann hat man es auch noch passend vermarktet.
Flickr ist erfolgreich, weil unkompliziert und schnell ! Ich brauche keine Super-Logos die die halbe Seite verdecken wenn ich nur Fotos angucken will ! Bei flickr hat alles harmoniert: Optik, Bedienbarkeit, Vermarktung, Bilder die NICHT bis ins bodenlose Komprimiert werden! Ein paar Pressekontakte und der Erfolg war sicher ! Fotocommunties gab es schon seit eh und je.
@Jens
> „… Capital … Mondbewertungen … das ist mit Blase gemeint.“
Frage: Wann platzt dann eigentlich die Steinkohle-Blase, die Automobil-Blase, die Chipindustrie-Blase, die Solarenergie-Blase, die Windkrafträder-Blase, etc. etc …?
Oder wie wäre es denn ganz aktuell mit der (Commerz-)Banken-Blase???
Alles nur eine Frage der Lobby und der Steuergelder …
Hier hat Marcel und Harald völlig Recht! Solche Entwicklungen wird es immer geben. Wenn etwas taugt dann wird es am Markt bleiben. Viele Unternehmen haben utopische Bewertungen bekommen – jetzt kommt man einfach auf den Boden der Tatsachen zurück. Verstehe nicht was da so schlimm sein soll….
@Stefan:
Nichts ist schlimm daran (außer natürlich für die betroffenen Startups).
Ich habe ja schon vor 1 Jahr daraufhingewiesen, dass es so nicht weitergehen kann.
Ich stimme Dir in dem Punkt der Marktkonsolidierung vollständig zu. Eine Blase in der Form sehe ich eher weniger. Ich hätte es eher als ein Ende des Booms formuliert.
Schade finde ich, dass ausgerechnet die als besonders beständig & seriös angesehenen Vertreter der Finanzwelt (Banken, Immobilieninvestoren) diese Finanzkrise herbeigebracht haben und ausgerechnet die als etwas weniger seriös angesehenen Teile der Finanzwelt (der Private Equity Sektor) damit nichts zu tun hatte.
Im Großen und Ganzen ist diese Zeit aber eine unglaubliche Chance. Die Karten werden neu gemischt, weil jeder einen großen Teil seiner Entscheidungen und Strategien überdenkt. So werden in den nächsten zwei Jahren wieder innovative Ideen zählen und ganz neue Kundensegmente von denjenigen erschlossen, die strategisch und knackig vorgehen. Plus die ganzen Möchtegern-Entrepreneurs hören endlich auf im Weg herumzustehen. Für die Online-Branche bringt es noch mehr, weil sie „traditionell“ immer schon meßbarer und kalkulierbarer war als ein riesiges Plakat oder die Rückseite einer Zeitung.
Folglich werden mehr Budgets vor allem schneller in das Internet verschoben, da Unternehmen nicht bei Sales- und Marketing-Aktivitäten sparen dürfen. Für den Whitelabelbereich von mixxt und das b2b Geschäft damit ist diese Entwicklung eine immense weitere Chance zu wachsen. Leider bedeutet dies aber auch, dass die US-amerikanischen Spieler mit Ihrer generellen monetären Überlegenheit noch weiter kommen können, da die europäischen Startups nun noch schlechtere Finanzierungsoptionen haben.
Startups verbrennen selten Ihr Geld. Von daher sind hohe Bewertungen und daraus resultierende große Investments auch etwas was zu mehr Möglichkeiten und mehr Wachstum führt, wo man in Europa nun leider einmal die schlechteren Karten hat. Ich beschwere mich aber nicht, da es auch viele Vorteile mit sich bringt, in Europa zu starten.
ich finde es etwas schwirieg, vom Platzen einer Blase zu sprechen, wenn ich damit nicht eine Seifenblase meine. Die nämlich ist definiert. Web 2.0 nicht.
Ein Schüler würde Web 2.0 anders definieren als ein GF eines mittelständischen Unternehmens, welches primär nichts mit Internet zu tun hat.
Wenn man Web 2.0 als Philosophie betrachtet und z.B. den Punkt „Mitmach-Web“ herausgreift dann wird die „Web 2.0“-Blase mit 100%iger Sicherheit nicht platzen. Sieht man das Web 2.0 als Geldmaschinerie und vergißt den User dabei (z.B. StudiVZ), dann wird sie platzen.