„Ob wir es mit einer Blase zu tun haben, kann man leider immer erst erkennen, wenn eine platzt.“
Jeff Bezos, Chairman von Amazon
Die web2.0-Blase Das web2.0-Bläschen wird 2008 platzen. Aber da drauÃen wird es kaum einer hören. Denn die meisten web2.0-Hirngespinste sind in der realen Welt noch gar nicht angekommen. Eine kleine Szene in Deutschland hat sich gegenseitig angeheizt und ein paar haben davon profitiert. Doch ganz viele web2.0-Startups werden 2008 aufgeben müssen. Das ist für die Betroffenen tragisch ärgerlich. Die Wirtschaft im Allgemeinen und selbst die Internetwirtschaft im Besonderen werden davon fast nichts mitbekommen. Es wird keinen web2.0-Crash geben. Denn in Deutschland gab es kaum VC-Investitionen im web2.0.
Ich gebe es zu. Ich habe mich nach einer längeren Auszeit auch vom web2.0-Hype anstecken lassen. Aber ich bin recht schnell wieder auf den Boden der Realität zurückgekehrt. Das vergangene Jahr hat mir viel Spaà gemacht und mich an meine eigene Gründerzeit zurückerinnert. Viele neue Ideen, Barcamps, Kongresse, Parties, Euphorie. Das möchte ich nicht missen und ich hoffe, dass es noch lange die Branche motiviert. Aber vielen web2.0-Ideen fehlt das Einnahmemodell. Ich habe seit März 07 mehr als 500 Businesspläne erhalten. Weniger als 10 davon waren für mich so interessant, dass ich investieren wollte.
Ich freue mich auf das Jahr 2008. Es wird ein sehr gutes Jahr. Das web2.0 wird erwachsen, die Businesspläne fundierter. Die Flut von Social-Network-Ideen wird abflauen. Und es wird hoffentlich endlich wieder von Umsatz und Gewinn gesprochen und nicht von fiktiven Userzahlen.
Um es ganz klar zu sagen. Ich bin nicht negativ gegenüber web2.0. Nur gegenüber Businessplänen ohne gut durchdachtes Einnahmemodell und das 10. Social-Network im gleichen Segment.
Es gibt in Deutschland sehr hoffnungsvolle web2.0-Unternehmen und wir werden 2008 wieder einige Stars sehen.
Ergänzung:
Es gab viel Feedback zu diesem Artikel und die meisten stimmen meiner Einschätzung zu. Ich gebe zu, die Ãberschrift ist sehr reiÃerisch und trifft nicht 100% meine Aussage im Artikel. Es ist nur ein kleines Bläschen, welches platzen wird und das ist gesund. Web2.0 hat seine Daseinsberechtigung und revolutioniert das Internet. Und dennoch müssen web2.0-Unternehmen über kurz oder lang Geld verdienen, wenn sie am Markt bestehen wollen.