All posts by J. K.

Ancestry.com für mehr als 300 Mio. Dollar übernommen

Ancestry Logo

Wie Techcrunch berichtet, wurde das Unternehmen The Generations Network (ancestry.com und myfamily.com) im Rahmen eines privaten Buy Outs für 300 Millionen Dollar übernommen.

Das Unternehmen hatte laut Comscore im August 8,2 Millionen Besucher auf den angeschlossenen Seiten. Im Laufe der Jahre wurden 95 Millionen US$ an Venture Capital in das Unternehmen investiert.

Das sind alles Zahlen, die in Deutschland schwer vorstellbar sind. Aber diese Transaktion und die Bewertung von Geni.com (100 Mio. US$) zeigen, dass der Markt für Familiennetzwerke sehr interessant ist. Auch was die Umsatzerlöse angeht. Denn laut Techcrunch erwirtschaftet TGN mehr als 150 Millionen US$ Umsatz und ist hochprofitabel.Â

In Deutschland sind in den letzten Monaten ebenfalls Familiennetzwerke an den Start gegangen. Verwandt.de hat im Moment die Nase vorn. FamilyOne und PaulsMama hecheln noch hinterher. Aber das Leben ist ein Marathon und kein Sprint. Wie schnell sich die Präferenzen bei Communities ändern, haben viele Beispiele der Vergangenheit gezeigt.

Über 100 Social Networks aus Deutschland

Auf webzweinull.cc habe ich eine sehr schöne Aufstellung über die deutschen Social Networks gefunden. Auffällig ist, dass es nahezu in jedem Segment bereits fünf und mehr Networks gibt, im Bereich Sport zum Beispiel sogar 19. Man muss kein Prophet sein um vorauszusagen, dass es sehr schnell eine Konsolidierung geben wird. Aus meiner Sicht werden je nach Segement nur 3-8 Networks überleben können. Auch wenn der Online-Werbemarkt rasant wächst. An den Social Networks gehen diese Einnahmen nahezu komplett vorbei.

W+V Werbung und Vertrieb, Matthias Birghan

In diesem Artikel berichte ich über meine überwiegend negativen Erfahrungen mit Matthias Birghan und seiner Firma W+V Werbung und Vertrieb GmbH. Bitte nicht verwechseln mit der seriösen Zeitschrift W&V Werben und Verkaufen.

Das habe ich bisher noch nie getan, aber ich habe mich sehr über die Geschäftsmethoden dieses Anbieters geärgert und möchte gerne andere Unternehmen warnen.

Was ist passiert?

Vor etwas mehr als einem Jahr startete mein Beteiligungsunternehmen Kunst-Outlet in Hamburg. Um sofort für ordentlich Kundenverkehr zu sorgen, planten wir die Verteilung von Prospekten an alle Haushalte in Hamburg. Wir hatten ein Angebot der Deutschen Post und ich erinnerte mich an einen Bekannten, Matthias Birghan, der mittlerweile Geschäftsführer der W+V Werbung und Vertrieb GmbH war. Er machte uns ein Angebot, das etwas günstiger als das der Deutschen Post war und ich vertraute ihm, dass die Qualität gut sei. Leider. 792.000 Haushalte in Hamburg sollten beliefert werden, also alle. Auf die Frage, mit welcher Responsequote zu rechnen sei, erzählte mir Herr Birghan, dass schon 1% der Leute in den Laden kommen sollten. Diese Aussage machte Herr Birghan auf der Einweihungsfeier des Kunst-Outlets, also zu einem Zeitpunkt, als der Auftrag schon erteilt war und er mir nichts mehr verkaufen musste. Er hatte also keinen Grund zu „flunkern“. Ich konnte es kaum glauben, das wären immerhin fast 8.000 Menschen gewesen. Ich plante mal vorsichtig mit 0,1% und war trotzdem total panisch und machte mir Sorgen ob wir genug Ware haben, ob die Parkplätze reichen, wo wir so schnell ausreichend Personal herbekommen. Die Verteilung erfolgte an einem Donnerstag und wir bereiteten uns auf einen Ansturm am Wochenende darauf vor.

Dieser blieb leider aus. Es kamen in der Woche nach der Verteilung etwa 200 Besucher in den Laden, das sind gerade mal 2,5% der von Herrn Birghan prognostizierten Response. Das verwunderte uns sehr. Ich selbst habe ein Einfamilienhaus in Hamburg, bin kein Werbeverweigerer und bekomme sonst auch ständig Werbung in den Briefkasten. Die eigene Werbung kam nicht an. Ich fragte also Freunde und Bekannte und das taten auch unsere Angestellten und Bekannten. Ergebnis unserer, zugegeben nicht repräsentativen aber dennoch sehr aussagekräftigen Umfrage war, dass von mehr als 100 befragten Leuten aus unserem Umfeld gerade einmal 4 die Werbung im Briefkasten hatten. Begründung von wuv war, dass es sich dabei überwiegend um Klingelhäuser handele, zu denen die Verteiler keinen Zugang hätten. Wie bitte? Ich meine, dass die befragten Personen einen Querschnitt der Hamburger Bevölkerung darstellen. Nicht nur Stadtteile um die Alster, sondern auch Randgebiete. Und die Befragten wohnen sicher nicht absolut anders, als der typische Hamburger. Wenn von unseren befragten Personen weniger als 4% einen Prospekt im Briefkasten hatten, wieviele waren es dann insgesamt?

Kosten der Aktion: 22.176€ Verteilkosten + ca. 30.000€ Druckkosten für die Prospekte, also etwas mehr als 50.000€. Nicht nur, dass wir durch die meiner Meinung nach mangelhaften Verteilung die Verteilkosten unnötig zahlen mussten, auch die Druckkosten sind uns als Schaden entstanden.

Ich behaupte jetzt nicht, dass uns die Firma W+V oder Herr Matthias Birghan vorsätzlich abgezockt haben. Vielleicht ist WundV selbst von den Verteilern betrogen worden. Denn die hatten vielleicht bei dem schönen Wetter keine Lust zu verteilen und haben die Prospekte einfach „entsorgt“. Wo der Betrug liegt, ist nicht klar. Aber den Schaden haben wir als Kunden. Und auf diesem hat uns W+V auch sitzen lassen. Es gab keinerlei Entgegenkommen seitens des Unternehmens. Wir wären mit einem Nachlass zufrieden gewesen. Aber kein Millimeter des Entgegenkommens seitens W+V.

Was danach kam, war ein Rechtsstreit. Hier kürze ich ab, denn es ist etwas passiert, was dem Ganzen den i-Punkt aufsetzt. Unser damaliger Rechtsanwalt hat den Prozess verloren. Aber nicht, weil uns der Richter nicht Recht gegeben hätte, sondern weil er mehrfach nicht zum Gerichtstermin erschienen ist. Es ist deshalb ein Versäumnisurteil ergangen. Von diesem hat uns unser eigener Rechtsanwalt nicht in Kentniss gesetzt, so dass wir noch nicht einmal darauf reagieren konnten und das Urteil nun rechtskräftig ist. Ihm müsste ich eigentlich einen extra Artikel widmen, denn da gab es noch einige weitere unglaubliche Versäumnisse.

Eigentlich kann und darf so viel nicht auf einmal schief gehen. Ist es aber. Was bleibt, ist ein Schaden von 50.000€. Wir werden nun unseren eigenen Anwalt verklagen und hoffen Schadenersatz von ihm zu bekommen.

Ich weiß nicht, wie andere private Verteilunternehmen arbeiten. Aber ich bin höchst unzufrieden mit den Ergebnissen der Firma W+V, die sich in keiner Weise mit den Prognosen decken, die Herr Birghan seiner Zeit im Gespräch mit mir geäußert hat.

Ich würde nie wieder ein privates Verteilunternehmen beauftragen, sondern lieber mit der Deutschen Post arbeiten, die festangestellte Briefträger beschäftigt. Die ist natürlich etwas teurer. Aber dann landen die Prospekte wirklich im Briefkasten der Empfänger und nicht gebündelt in irgendwelchen Mülltonnen, wie uns mehrfach über unsere Prospekte berichtet wurde.

Beteiligung bei Beeings

Logo Beeings

Vor ein paar Monaten habe ich mich bei der Internetplattform Beeings beteiligt. Beeings ist ein Marktplatz für private Dienstleistungen. Was My-Hammer und Profis.de für den Profibereich sind, ist Beeings für Privatleute. So kann jeder sein Profil anlegen und mit seinen Fähigkeiten ein paar Euro dazuverdienen. Auf der anderen Seite können sich Unternehmen und private Haushalte günstige Dienstleistungen einkaufen.

Es ist etwa 4 Monate her. Ich war auf einem längeren Flug unterwegs und arbeitete mich durch ca. 30 Businesspläne. Frustriert und müde wollte ich mich schon schlafen legen. Dann kam der Businessplan von Beeings. Das Konzept leuchtete mir sofort ein. Denn die Plattform kann auch ich gebrauchen. Meine Frau suchte Anfang des Jahres eine Haushaltshilfe in Deutschland und war frustriert, weil es keine gute Plattform dafür im Internet gab. Endlich mal wieder ein Businessplan, der dem Nutzer einen sinnvollen Dienst bietet und ein klares Businessmodell hat. Nach der Landung rief ich sofort Andreas Jakob, einen der Gründer an. Ein paar Tage später kamen mich die beiden Gründer in Hamburg besuchen und noch ein paar Tage später saßen wir beim Notar.

Seit 01.10.07 ist die Plattform online. Ich wünsche den Gründern viel Erfolg.

Was meine Aufgaben sind?
– Seed-Finanzierung
– kostenlose Stellung von Marketinginventar (eMail-Marketing)
– Beratung der Gründer
– Gewinnung von weiteren Investoren

Investoren in Deutschland

Ich habe in den letzten Monaten einige Beteiligungen abgeschlossen. Es handelt sich dabei fast ausschließlich um Seed-Finanzierungen. Nun steht bei den meisten dieser Beteiligungen die 2. Finanzierungsrunde an. Meine Arbeit besteht deshalb im Moment darin, mit potentiellen Investoren in Kontakt zu treten und diese für eine Anschlußfinanzierung zu gewinnen. Noch vor ein paar Monaten war das ein ziemlich einfaches Unterfangen, wenn das Konzept und die Gründer stimmen. Doch das hat sich seit einiger Zeit verändert. Viele Investoren, die noch vor einigen Monaten fast blind investiert haben, schauen sich nun um so kritischer die Businesspläne an.

Die Finanziers im deutschen web2.0 bestehen fast ausschließlich aus Business-Angel und Medienhäusern. Venture Capital Unternehmen im größeren Stil gibt es im deutschen Internet derzeit fast gar nicht. Woran liegt das? Zum einen daran, dass die meisten VC aus dem Ausland (vornehmlich USA) gesteuert werden und dass das Management zu oft nach USA schielt und danach fragt, ob es in Amerika bereits ein erfolgreiches Unternehmen mit dem Konzept gibt. Und dann wird sich darüber beschwert, dass es in Deutschland nur Copycats gibt und keine Innovation.

Rückblick: Onlinemarketing-Messe

Die Onlinemarketing-Messe in Düsseldorf ist vorbei. Es ist schon gigantisch, wie erwachsen die Branche geworden ist. Ich erinnere mich noch an die Zeit 2001/2002, als die Messe klein und beschaulich war. Wir haben auf billigen Ständen ausgestellt und es kamen nur wenige Besucher. Das hat sich definitv geändert. Die Messe war übervoll und mehr als 10.000 Besucher drängten sich durch die Gänge. Die offizielle Messeparty war hoffnungslos ausverkauft und man brauchte „gute Beziehungen“, um an eines der heißbegehrten Tickets zu kommen. Dafür hat es sich dann auch gelohnt. In den Rheinterrassen, wo früher die ganze Messe stattfand, feierten dieses Jahr ca. 2.000 Gäste bis weit nach Mitternacht.

Für mich standen die zwei Tage vor allem unter dem Motto Händeschütteln. Es ist gut, dass es ein solches Event einmal im Jahr gibt, denn nirgendwo sonst trifft man so geballt auf die Entscheider im Internetgeschäft.