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Wie sieht der ideale Gründer aus?

Ich wurde in einem Kommentar von Bardo N. Nelgen hier im Blog gefragt, welche Eigenschaften der ideale Gründer besitzt. Er gab folgende Möglichkeiten zur Auswahl:

„…
a) Unternehmer (mit wie auch immer gearteter Erfahrung)
b) “Kreative” (mit Unmengen cooler Ideen, aber ohne Erfahrung)
c) Investmentbanker (die genau wissen, was ein Investor erwartet und eine entsprechend professionelle Sichtweise an den Tag legen)
d) Unternehmensberater (mit einem Lebenslauf, in dem sich McK, Berger, Boston & Co die Hand geben)
…“

Eine Mischung wäre gut. Ist aber in den seltensten Fällen vorhanden. Deshalb kommt es eben auch auf das Team an. Ideale Mischung wäre ein Kreativer, ein Berater/BWLer und ein Gründer mit technischem Hintergrundwissen. Dann noch 2-3 Business-Angel, die unternehmerische Erfahrungen und Kontakte einbringen.

Meine Erfahrung zeigt, dass es nicht auf den perfekten Lebenslauf ankommt. Wichtiger als Tätigkeiten für Top-Beratungsunternehmen oder Investmentbanken ist der Wille, der unbedingte Wille zum Erfolg. Zu aller erst muss die Idee überhaupt in die Wirklichkeit umgesetzt werden. In diesem Stadium sind zum Beispiel Studenten oft besser, als die Top-Berater. Wenn es aber in die Expansionsphase geht und Venture Capital gebraucht wird, dann ist auch betriebswirtschaftliches Wissen gefragt. VC sehen dann gerne auch einen ehemaligen Berater im Team, der sich mit Reporting und Controlling auskennt.

Für mich ist in der ersten Phase aber wichtig, dass ich motivierte Gründer finde, die sich im Internet sehr gut auskennen und in der Lage sind ein marktfähiges Produkt zu entwickeln und bekannt zu machen. In der zweiten Phase wird dann solch ein Team mit dem benötigten Know How ergänzt.

Wieviel Anteil erhält ein Business-Angel

Diese Frage lässt sich pauschal nicht beantworten. Denn es hängt davon ab, wieviel Geld benötigt wird, in welchem Stadium der Business-Angel einsteigt und welche Anforderungen sonst an ihn gestellt werden. Letztlich ist es immer ein Thema, was zwischen Gründer und Investor verhandelt werden muss.

Bei meinen Beteiligungen ist das auch sehr unterschiedlich. Von 5% bis 90% ist alles dabei.

90% allerdings nur bei einem Unternehmen, welches ich selbst bis zur Marktreife gebracht habe und dann dem Management Anteile abgegeben habe. Das hat nichts mehr mit Business-Angel zu tun, sondern das ist unternehmerische Tätigkeit.

Die maximale Beteiligung als Business-Angel liegt bei mir bei 45%. Die minimale wie gesagt bei 5%. Oft werden heute Startups von mehreren Business-Angel gleichzeitig finanziert. Manchmal sind 4 Investoren und mehr involviert, die sich die Investitionen teilen und gemeinsam Kontakte und Know How einbringen. Dadurch entsteht eine kraftvolle Kombination.

Die Beteiligung erfolgt in der Regel als Kapitalerhöhung als vollwertiger Gesellschafter. Manchmal werden auch zusätzlich Darlehen zur Verfügung gestellt.

Hier mal ein Beispiel, wie eine solche Finanzierung abläuft.

Die Gründer haben eine Idee und brauchen eine Seed-Finanzierung. Diese wird von einem einzelnen Business-Angel in Höhe von 50.000€ zur Verfügung gestellt. Dieser Business-Angel arbeitet in den ersten Wochen auch aktiv mit und unterstützt das Team. Dafür verlangt er 20% der Anteile. Die virtuelle Bewertung des „Unternehmens“ liegt zu diesem Zeitpunkt also bei 250.000€. Das Produkt wird in den kommenden Monaten zur Marktreife geführt und online gestellt. Nach einigen Wochen wird weiteres Kapital benötigt. Das Team beschließt eine 2. Angel-Runde zu machen. Es werden 2 Business-Angel aufgenommen. Diese zahlen jeweils 100.000€ für 5% der Anteile. Die Bewertung des Unternehmens liegt nun bei 2.000.000€. Damit stehen dem Unternehmen weitere 200.000€ zur Verfügung. Mit diesem Geld soll das Unternehmen expandieren und beweisen, dass sich das Konzept am Markt durchsetzt. Nun soll die Internationalisierung vorangetrieben werden. Dafür werden 3.000.000€ Venture Capital benötigt. Die Business-Angel helfen dabei, dieses Kapital zu beschaffen. Der VC verlangt dafür 25% der Anteile. Die Bewertung liegt nun bei 12.000.000€.

Da es sich jeweils um Kapitalerhöhungen handelt, verwässern alle Gesellschafter ihre Anteile. Das Gründungsteam hält aber immer noch mehr als 50% des Stammkapitals. Das ist auch wichtig, damit die unternehmerische Freiheit der Gründer erhalten bleibt. Die Gesellschaftsanteile sehen nun wie folgt aus: Gründer 54%, 1. Business-Angel 13,5%, 2. Business-Angel jeweils 3,25 3,75%, VC 25%.

Die Bewertung des Unternehmens ist natürlich rein virtuell. Entscheidend ist die Bewertung zum Zeitpunkt des Exit durch Verkauf oder Börsengang. Dann entscheidet sich, ob Gründer, Business-Angel und VC tatsächlich gut investiert haben.

Der Business-Angel in Runde 1 hat natürlich im Verhältnis zum eingesetzten Kapital die meisten Anteile erhalten. Aber er hat auch das größte Risiko, denn er ist zu einem Zeitpunkt eingestiegen, als weder das Produkt vorhanden war, noch bewiesen wurde, dass dieses Produkt marktfähig ist. Und er wusste zu diesem Zeitpunkt auch noch nicht, ob das Team wirklich in der Lage ist das Produkt umzusetzen. Die Angel in der 2. Runde konnten schon das Produkt sehen und das Team hat schon unter Beweis gestellt, dass es gut ist. Der VC letztlich hat schon den Beweis erhalten, dass das Konzept marktfähig ist und geht damit das geringste Risiko ein.

Wie ich arbeite

Als Fortsetzung zu meinem vorgestrigen Beitrag hier nun eine kurze Darstellung, wie ich Startups unterstütze.

Mein Fokus liegt im Einstieg in einer sehr frühen Phase. Das Team hat ein Konzept und vielleicht auch schon ein Beta-fähiges Produkt. Nun fehlt meist Geld und Know How.

Ich stelle in der Regel zwischen 50.000€ und 100.000€ zur Verfügung, in Ausnahmefällen auch mehr. Ich würde mich als aktiven Business-Angel bezeichnen, will heißen ich arbeite tatsächlich mit. Natürlich nicht im Tagesgeschäft, aber bei der strategischen Ausrichtung des Unternehmens, dem Konzept, beim Kontakt zu und Gesprächen mit weiteren Kapitalgebern, dem Marketingplan, der Produktverfeinerung, bei der Auswahl von Führungspersonal und natürlich unterstütze ich auch bei allen betriebswirtschaftlichen Fragen. Ich sehe mich eher als aktiver Unternehmensberater, denn als stiller Gesellschafter.

Das bedeutet aber auch, dass Gründer die einfach nur Geld und sonst ihre Ruhe haben wollen bei mir fehl am Platze sind. Ich mische mich auch mal ein, wenn es für das Unternehmen gut ist. Das heißt nicht, dass ich die Gründer in ihrer unternehmerischen Freiheit beschränken möchte. Ganz im Gegenteil. Unternehmertum ist der Schlüssel zum Erfolg. Aber manchmal ist es richtig und wichtig, dass ich meinen Rat gebe.

Welches Know How können Gründer von mir erwarten?
Neben den unternehmerischen Erfahrungen aus mehr als 30 Unternehmensgründungen und einer mehr als 10 jährigen Tätigkeit im Internet biete ich einige besondere Fähigkeiten. Mein Steckenpferd ist Marketing. Ich habe in den letzten Jahren bewiesen, dass ich in der Lage bin innerhalb kürzester Zeit eine große Menge an Kunden für ein Produkt zu gewinnen. Dabei verliere ich nie die Kundenakquisitionskosten aus dem Auge. Denn der Kunde muss „sich rechnen“. Darauf kommt es auch im web2.0 an.
Ein weiteres wichtiges Thema ist die Monetarisierung des Angebotes. Auch hier biete ich sowohl strategische als auch aktive Mitarbeit an. Denn nicht nur für die Investoren, sondern auch für die Gründer selbst ist es wichtig, dass das Unternehmen nach einer Anlaufphase Geld verdient.

Auch der Spaß darf nicht zu kurz kommen. Ich investiere am liebsten in Gründer, mit denen ich auch meine Freizeit gern verbringen würde. Mit denen ich nach getaner Arbeit ein schönes Kaltgetränk verzehren kann. Denn bei allem Ernst im Geschäft, es soll allen Beteiligten Spaß machen. Aus vielen meiner geschäftlichen Partnerschaften sind Freundschaften entstanden.

2.594.074.988 PageImpressions

StudiVZ

Zumindest wenn man sich die PageImpressions von StudiVZ anschaut, möchte man meinen der Deal hat sich für Holtzbrinck gelohnt. Mit fast 2,6 Mrd. Seitenaufrufen ist die Studenten-Community das größte Angebot im deutschsprachigen Internet. Bei den Visits sieht es da aber ganz anders aus. Mit 80,7 Millionen Visits ist StudiVZ „nur“ auf Platz 6. Was dennoch ein großer Erfolg ist, denn es handelt sich eben nur um Studenten und Schüler.

Was sagt uns diese Zahl? Social Networks haben eine unglaubliche Anziehungskraft und Stickiness. Innerhalb von knapp 2 Jahren ist StudiVZ also zum größten Onlineangebot geworden und größer als alle Verlagstitel und auch größer als die Internetriesen T-Online und web.de.

Wenn da nur nicht das Thema Monetarisierung wäre. Was sind 2,6 Mrd. PageImpressions bei StudiVZ wert? Zahlen darüber kenne ich bisher noch nicht. Aber ich gehe fest davon aus, dass die Werbeumsätze noch recht gering ausfallen dürften. Und da ist eben der entscheidende Unterschied. T-Online, web.de oder auch Spiegel-Online werden von den Werbetreibenden sehr gerne gebucht und StudiVZ eben bislang nicht. Das liegt nicht nur an der Zielgruppe der Studenten, sondern auch an der Art der Nutzung. Die Klickraten auf Werbeflächen bei StudiVZ liegen deutlich unter denen bei den Internetportalen oder Verlagstiteln. Kein Wunder, wird doch bei StudiVZ vor allem gechattet, gegruschelt, geflirtet und Fotos angesehen. Nicht gerade das ideale Umfeld für Werbetreibende. Siehe dazu auch mein Artikel zu Facebook.

Bei Markus Frind habe ich dazu einen sehr guten Beitrag entdeckt, der einige aktuelle Zahlen zu Facebook liefert.

via: Deutsche-Startups.de

Woran erkennt man „gute“ Business-Angel?

Am Wochenende war das Barcamp in Hamburg. Ich wurde dort von einigen Gründern gefragt, was ein Business-Angel macht und woran man die guten Business-Angel erkennt.

Ein Business-Angel ist ein erfahrener Unternehmer, der junge Unternehmen durch Kapital, Kontakte und Know How unterstützt.

Gründer verfügen oft noch nicht über ausgeprägte unternehmerische Erfahrungen. Ich erinnere mich gerade an meine Anfänge als Unternehmer zurück. Ich habe so viele Fehler gemacht, weil ich es einfach nicht besser wusste. Mann, war ich beim ersten Notartermin aufgeregt. Die erste GmbH-Gründung hat mich noch viel Zeit gekostet, denn ich musste mir ersteinmal das nötige Wissen aneignen. Heute, etwa 30 GmbH-Gründungen später, ist das für mich Standard und kostet mich kaum noch Zeit.
Ein Business-Angel verfügt über diese Erfahrungen und kann dem Gründer helfen, viele Fehler nicht zu machen. Schon dafür lohnt es sich für Startups einen oder mehrere Business-Angel ins Boot zu holen.

Ein weiterer wichtiger Faktor sind Kontakte. Die meisten jungen Gründer haben noch kein umfangreiches Netzwerk und tun sich deshalb schwer damit, die richtigen Leute zu treffen. Viele Business-Angel sind extrem gut vernetzt und stellen dieses Netzwerk den Portfolio-Unternehmen zur Verfügung. Dadurch ergeben sich ganz neue Möglichkeiten und die Entwicklung des Unternehmens wird enorm beschleunigt.

Worauf sollte ein Gründer bei der Auswahl des Business-Angel achten?

Verfügt die Person über Branchen-Fachwissen?
Auch ein Angel, der vorher zum Beispiel eine Einzelhandelskette geleitet hat, verfügt über umfangreiche unternehmerische Erfahrungen. Aber kann er im Bereich Internet weiterhelfen? Ich empfehle deshalb Business-Angel zu wählen, die in der Internetbranche erfahren sind.

Wieviele Beteiligungen hat der Business-Angel?
Es gibt Business-Angel mit 50 und mehr Beteiligungen. Kann der Angel wirklich jedes dieser 50 Startups mit seinem Know How unterstützen?

Stimmt die Chemie?
Eine unternehmerische Partnerschaft ist wie eine Ehe. Wenn die Chemie nicht stimmt, wenn man die Person unsympathisch findet, dann sollte man keine Zusammenarbeit erwägen. Denn spätestens in Zeiten, in denen es nicht ganz so rund läuft wird das zu einem großen Problem werden.

Wie PaulsMama Geld verdienen wird

Logo PaulsMama

Mein Beteiligungsunternehmen PaulsMama ist nun in die geschlossene Beta-Phase gegangen. Ich habe es natürlich auch getestet und bin vom ersten Eindruck sehr zufrieden. Natürlich gibt es noch hier und da ein paar Bugs, aber die werden sicher schnell behoben sein. Ein Problem gibt es aber dennoch: der Familienstammbaum ist noch nicht fertiggestellt. Es handelt sich dabei um ein zentrales Feature, denn nur mittels des Stammbaums lassen sich die Verwandtschaftsverhältnisse sinnvoll darstellen. Und ganz davon abgesehen, ist der Stammbaum ein virales Tool, welches die Verbreitung ankurbeln soll.

In einem aktuellen Artikel erzählt die Gründerin, wie sie mit dem Portal Geld verdienen wird.

reboot oder Ehefrau

reboot
Meine Frau hatte gestern ihren 30. Geburtstag. Ein wichtiger Tag im Leben und besonders für Frauen ein magisches Datum.Â

Gestern war aber auch die reboot in Copenhagen. Ich musste mich also entscheiden. reboot oder Frau.
Offiziell: Ich muss darüber nicht nachdenken. Denn mit meiner Frau möchte ich mein Leben verbringen. Da wird die reboot plötzlich ganz unbedeutend.
Inoffiziell: Es ist schade, denn die reboot ist eine sehr gute Veranstaltung und ich hatte mich darauf gefreut, viele Bekannte wiederzutreffen.

Ich habe mich für meine Frau entschieden und bin am morgen wieder zurück nach Hamburg geflogen. Wir haben einen entspannten Tag an der Ostsee verbracht und am Abend mit Freunden gegrillt.

Heute sind wir auf einer Hochzeit eingeladen. Gleich ist die Trauung. Noch ein Arbeitstag weg…

Lunch2.0

Die „2.0“-Mania nimmt weiter ihren Lauf. Jetzt wird auch das Mittagessen auf 2.0 upgegradet.

Heute war das erste Lunch2.0 auf deutschem Boden, im Restaurant Atlas in Hamburg. Lunch2.0 ist ein „soziales Mittagessen“, eben ganz im Stil von web2.0. Es wurde sich aber vorher Gedanken gemacht, wie das Ganze bezahlt werden kann. Das hat Cellity übernommen.

Das Schnitzel mit Kartoffel-Gurken-Salat hat geschmeckt und es saßen interessante Gesprächspartner am Tisch. Ein voller Erfolg also. Vielen Dank an Sarik Weber für das Sponsoring und Timo Heuer für die Organisation.

Ich freue mich schon auf das nächste Lunch2.0, welches voraussichtlich am 28.06.07 im Dexters in Hamburg stattfinden wird. Da gibt es dann keine Wiener Schnitzel, sondern amerikanische Burger.