In diesem Artikel berichte ich über meine überwiegend negativen Erfahrungen mit Matthias Birghan und seiner Firma W+V Werbung und Vertrieb GmbH. Bitte nicht verwechseln mit der seriösen Zeitschrift W&V Werben und Verkaufen.
Das habe ich bisher noch nie getan, aber ich habe mich sehr über die Geschäftsmethoden dieses Anbieters geärgert und möchte gerne andere Unternehmen warnen.
Was ist passiert?
Vor etwas mehr als einem Jahr startete mein Beteiligungsunternehmen Kunst-Outlet in Hamburg. Um sofort für ordentlich Kundenverkehr zu sorgen, planten wir die Verteilung von Prospekten an alle Haushalte in Hamburg. Wir hatten ein Angebot der Deutschen Post und ich erinnerte mich an einen Bekannten, Matthias Birghan, der mittlerweile Geschäftsführer der W+V Werbung und Vertrieb GmbH war. Er machte uns ein Angebot, das etwas günstiger als das der Deutschen Post war und ich vertraute ihm, dass die Qualität gut sei. Leider. 792.000 Haushalte in Hamburg sollten beliefert werden, also alle. Auf die Frage, mit welcher Responsequote zu rechnen sei, erzählte mir Herr Birghan, dass schon 1% der Leute in den Laden kommen sollten. Diese Aussage machte Herr Birghan auf der Einweihungsfeier des Kunst-Outlets, also zu einem Zeitpunkt, als der Auftrag schon erteilt war und er mir nichts mehr verkaufen musste. Er hatte also keinen Grund zu „flunkern“. Ich konnte es kaum glauben, das wären immerhin fast 8.000 Menschen gewesen. Ich plante mal vorsichtig mit 0,1% und war trotzdem total panisch und machte mir Sorgen ob wir genug Ware haben, ob die Parkplätze reichen, wo wir so schnell ausreichend Personal herbekommen. Die Verteilung erfolgte an einem Donnerstag und wir bereiteten uns auf einen Ansturm am Wochenende darauf vor.
Dieser blieb leider aus. Es kamen in der Woche nach der Verteilung etwa 200 Besucher in den Laden, das sind gerade mal 2,5% der von Herrn Birghan prognostizierten Response. Das verwunderte uns sehr. Ich selbst habe ein Einfamilienhaus in Hamburg, bin kein Werbeverweigerer und bekomme sonst auch ständig Werbung in den Briefkasten. Die eigene Werbung kam nicht an. Ich fragte also Freunde und Bekannte und das taten auch unsere Angestellten und Bekannten. Ergebnis unserer, zugegeben nicht repräsentativen aber dennoch sehr aussagekräftigen Umfrage war, dass von mehr als 100 befragten Leuten aus unserem Umfeld gerade einmal 4 die Werbung im Briefkasten hatten. Begründung von wuv war, dass es sich dabei überwiegend um Klingelhäuser handele, zu denen die Verteiler keinen Zugang hätten. Wie bitte? Ich meine, dass die befragten Personen einen Querschnitt der Hamburger Bevölkerung darstellen. Nicht nur Stadtteile um die Alster, sondern auch Randgebiete. Und die Befragten wohnen sicher nicht absolut anders, als der typische Hamburger. Wenn von unseren befragten Personen weniger als 4% einen Prospekt im Briefkasten hatten, wieviele waren es dann insgesamt?
Kosten der Aktion: 22.176⬠Verteilkosten + ca. 30.000⬠Druckkosten für die Prospekte, also etwas mehr als 50.000â¬. Nicht nur, dass wir durch die meiner Meinung nach mangelhaften Verteilung die Verteilkosten unnötig zahlen mussten, auch die Druckkosten sind uns als Schaden entstanden.
Ich behaupte jetzt nicht, dass uns die Firma W+V oder Herr Matthias Birghan vorsätzlich abgezockt haben. Vielleicht ist WundV selbst von den Verteilern betrogen worden. Denn die hatten vielleicht bei dem schönen Wetter keine Lust zu verteilen und haben die Prospekte einfach „entsorgt“. Wo der Betrug liegt, ist nicht klar. Aber den Schaden haben wir als Kunden. Und auf diesem hat uns W+V auch sitzen lassen. Es gab keinerlei Entgegenkommen seitens des Unternehmens. Wir wären mit einem Nachlass zufrieden gewesen. Aber kein Millimeter des Entgegenkommens seitens W+V.
Was danach kam, war ein Rechtsstreit. Hier kürze ich ab, denn es ist etwas passiert, was dem Ganzen den i-Punkt aufsetzt. Unser damaliger Rechtsanwalt hat den Prozess verloren. Aber nicht, weil uns der Richter nicht Recht gegeben hätte, sondern weil er mehrfach nicht zum Gerichtstermin erschienen ist. Es ist deshalb ein Versäumnisurteil ergangen. Von diesem hat uns unser eigener Rechtsanwalt nicht in Kentniss gesetzt, so dass wir noch nicht einmal darauf reagieren konnten und das Urteil nun rechtskräftig ist. Ihm müsste ich eigentlich einen extra Artikel widmen, denn da gab es noch einige weitere unglaubliche Versäumnisse.
Eigentlich kann und darf so viel nicht auf einmal schief gehen. Ist es aber. Was bleibt, ist ein Schaden von 50.000â¬. Wir werden nun unseren eigenen Anwalt verklagen und hoffen Schadenersatz von ihm zu bekommen.
Ich weià nicht, wie andere private Verteilunternehmen arbeiten. Aber ich bin höchst unzufrieden mit den Ergebnissen der Firma W+V, die sich in keiner Weise mit den Prognosen decken, die Herr Birghan seiner Zeit im Gespräch mit mir geäuÃert hat.
Ich würde nie wieder ein privates Verteilunternehmen beauftragen, sondern lieber mit der Deutschen Post arbeiten, die festangestellte Briefträger beschäftigt. Die ist natürlich etwas teurer. Aber dann landen die Prospekte wirklich im Briefkasten der Empfänger und nicht gebündelt in irgendwelchen Mülltonnen, wie uns mehrfach über unsere Prospekte berichtet wurde.