Geld verdienen mit Social Networks

Social Networks sind DER aktuelle Trend im Internet. Das sieht Marissa Mayer, Produktchefin Suchmaschine von Google ebenso, wie sie neulich in einem FAZ-Interview äußerte:“Soziale Netzwerke bleiben beste Idee im Netz„.

Fast täglich schießt ein neues Angebot aus dem Boden. Aber alle Beobachter und oft auch die Gründer selbst fragen sich, wie damit jemals Geld zu verdienen ist.

Ich habe selbst in aktuell 2 Social Networks investiert, Sie können also davon ausgehen, dass ich mir bereits Gedanken dazu gemacht habe.

Aus meiner Sicht gibt es folgende Finanzierungsmöglichkeiten für Social Networks:
1. Mitgliedsgebühr (nur bei wenigen Zielgruppen derzeit durchsetzbar, Beispiel: XING)
2. klassische Online-Werbung (Banner, Popup, …)
3. Google AdSense
4. intelligente, neue Werbeformen (Ich habe mich an einem Unternehmen beteiligt, welches sich mit diesem Thema beschäftigt. Mehr dazu in einem späteren Beitrag)
5. Affiliate-Partnerschaften
6. Kooperationen (zum Beispiel die Integration einer Jobbörse bei XING gegen feste Gebühr, oder ein exklusiver Shopping-Partner)
7. Micropayment (kleine Beträge für zusätzliche Angebote)
8. Merchandising (bringt erst bei großen Communities mit hohem Bekanntheitsgrad wirklich etwas)
9. Vermarktung des User Generated Content
10. Markforschung
11. Beratung

Wirklich relevant sind derzeit für kleinere und mittlere Netzwerke nur Mitgliedsgebühren und Werbung sowie Affiliate-Partnerschaften. Mitgliedsgebühren kommen nur für wenige Zielgruppen in Frage.

Im Bereich Werbung und Affiliate gibt es einige typische Probleme für Social Networks.
1. Die Aufmerksamkeit für Werbung und damit letztlich auch die Klickrate ist deutlich schlechter als auf contentgetriebenen Seiten.
2. Es handelt sich um User Generated Content. Das bedeutet, der Werbetreibende kann nicht beeinflussen, auf welchen Inhalten er seine Werbung angezeigt bekommt.
3. Werbung wird von vielen Usern in Social Networks als störend empfunden.

Wie ich bereits in einigen früheren Artikeln geschrieben habe, ist für mich die Zielgruppe ein Schlüsselthema. Und zwar erstens um einen Lock-In Effekt bei den Usern zu erreichen und zweitens den Werbetreibenden eine klare Zielgruppe präsentieren zu können. Und Targeting. Darauf sollten sich die Betreiber von Communities konzentrieren. Denn in den meisten Social Networks geben die User eine Vielzahl von persönlichen Daten preis, anhand derer ein Targeting möglich ist. Aber bitte nicht zu auffällig, sonst geht das Ganze bei den Mitgliedern nach hinten los.

Ich bin der festen Überzeugung, dass sich Social Networks über Werbung refinanzieren können. Aber eben nicht mit den gewohnten Mitteln, sondern durch intelligentes Targeting und intelligente neue Werbeformen.

14 thoughts on “Geld verdienen mit Social Networks”

  1. Also ich finde extrem schwierig zur Zeit abzuschätzen wie man mit Social Networks Geld verdienen kann, wenn man keine Gebühr für Premium-Leistungen (Xing), oder klassische Werbung nutzen möchte, um Umsätze zu generieren. Erschwerend kommt hinzu, dass zur Zeit glaube ich niemand (oder nur sehr sehr wenige) bereit sind für Content zu zahlen. Das Angebot und die Möglichkeit die gesuchten Informationen irgendwo anders im Netz gratis zu bekommen ist einfach zu groß.
    Die Anbieter von SN müssen anscheinend viel öfter auf komplexe Mischfinanzierungen zurückgreifen, sodass eher eine Kombination von den aufgezählten Möglichkeiten in Frage kommt, jedenfalls für Unternehmen, die jetzt noch auf den Markt kommen.

  2. Mit Social Network lässt sich dann Geld verdienen, wenn die Betreiber es schaffen aus ihrem Netzwerk einen Marktplatz zu generieren. Beispiel: ebay.

    Ich bin mir sicher, dass Xing bald auch zu einem Marktplatz heranwachsen wird (Kontakte knüpfen und was verkaufen). Das Premium-World Programm zeigt es deutlich wo die Reise hingeht.

    Überall wo sich die Menschen zusammentun entstehen Geschäftsideen. So ähnlich ist es auch bei den Social Networks. Es entsteht ein Netzwerk und je nach Themenbereich überlegt man sich was die Leute in diesem Netzwerk tauschen können.

    2nd Life ist auch ein gutes Beispiel. In der virtuellen Welt generiern die Leute virtuelle Gegenstände und verkaufen diese gegen virtuelles Geld. Beispiel: ich kreiere einen virtuellen Porsche und verkaufe diesen.

  3. Ich denke auch, dass Social Networks heute wohl am ehsten erfolgreich sind, wenn sie auf eine Mischfinanzierung zurückgreifen.

    Mit den angesprochenen neuen Werbeformaten bin ich etwas vorsichtig. Richtig ist zwar, dass Werbetreibende die Wirksamkeit ihrer Werbung besser messen möchten. Allerdings stimmt auch, dass neue, unerprobte Werbeformate nur relativ langsam adaptiert werden. Hier muss meiner Meinung nach erst noch der entsprechende Markt aufgebaut und auch klar kommuniziert werden, was die neuen Möglichkeiten sind und welche Vorteile sie bieten.

    @Michael: Jedes SN in einen Marktplatz zu verwandeln stelle ich mir schwierig vor. Gerade bei XING würden als handelbares Produkt die Kontakte in den Vordergrund treten, was bei vielen Nutzern wahrscheinlich eine ablehnende Haltung hervorrufen würde.

  4. @Michael: Ein Marktplatz lebt davon, das Angebot und Nachfrage sich die Waage halten. Bei den Business-Web2-0-Plattformen gibt es jedoch deutlich mehr Angler als Fische. Da wird es mit dem Aufbau eines ernstzunehmenden Marktplatz schwierig werden. Aufgrund des Businessmodells der bezahlten Mitgliedschaft in einem offenen Netzwerk wird sich diese Problematik in meinen Augen noch verschärfen.

  5. Das lässt sich so pauschal nicht beantworten. Denn es hängt von der Ausrichtung, der Größe der Zielgruppe, der Kostenstruktur und vielem mehr ab.

    Eine sehr allgmeine Seite, wie myspace muss eine sehr große Nutzergemeinde haben. Spezialisierte Netzwerke können schon mit einigen zehntausend Mitgliedern erfolgreich sein. Entscheidend ist die Durchdringung in der Zielgruppe.

  6. Mitgliederbeiträge funktionieren nur in ganz, ganz wenigen Fällen wirklich. Xing/LinkedIn werden auf dieser Basis ein stabiles Geschäftsmodell aufbauen können, auch wenn ich denke, die sollten trotzdem noch normale Textwerbung einbauen, für alle Nicht-Abonnenten.

    Denn: Herkömmliche Werbung bringt verdammt viel Geld. Social Networks brauchen nicht zwangsläufig viele Mitarbeiter. Ein österreichisches SN mit ca. 200.000 aktiven Mitgliedern hat 25 Mitglieder und schreibt gute Gewinne.

    Wichtig ist hierbei, die Kostenstruktur effizient zu halten und Mitglieder stark in Arbeitsabläufe einbinden. Das geht sehr schön über das Ego. Ich betreibe ein kleines Social Network, bei dem sich die Mitglieder darum reißen, mitzuhelfen, weil ich ihre offizielle Rolle auf der Profilseite prominent notiere.

    Micropayment ist die zweite massentaugliche Einkommensmöglichkeit, wie Facebook eindrucksvoll beweisen wird. Für einen Dollar kann man dort kleine Grafiken verschicken. Wer kann es schon guten Gewissens ablehnen, seinen Freunden zum Geburtstag so eine Grafik zu schicken? Genial.

  7. Dass hinter jedem Social Network ein Geschäftsmodell steht, wage ich zu bezweifeln, zumindest keines, was von einem Kaufmann durchdacht wurde 🙂

    Leute treffen sich und tauschen sich aus, andere wiederum möchten damit Geld machen. Soweit so gut. Im Rahmen meiner Diplomarbeit zu Erfolgsfaktoren von SN bin ich dabei auch auf zahlreiche Kommentare von Nicht-BWLern gestoßen: Z.B. SNs sind Freizeitaktivitäten für Menschen, die auch samstags zum Angeln gehen. Oder verbirgt sich beim Angeln direkt auch ein Geschäftsmodell dahinter?

    Zugegeben, ein äußerst platter Beitrag, der aber im Kern nur ausdrücken soll: Nicht alles, wo sich viele Menschen versammeln ist in bare Münze umzusetzen. Es gibt nämlich auch Studien, die besagen, dass die Konsumenten nicht an Web 2.0 Marken festhängen und schnell, nomadengleich, weiterziehen, wenn ihnen das aktuelle Angebot nicht passt.

    Herrn Kunath muss ich wiederum recht geben. Meine knapp 250 Kontakte bei xing haben auch mich eine Menge Arbeit gekostet. Das woanders erneut aufzubauen, wäre sehr mühsam.

  8. Hello everyone

    Ich suche seit ein Paar Tagen das Internet ab, um Infos zu finden wie man mit einem Social Network eigentlich konkret Geld machen kann und da bin ich hier gelandet, ich hätte ein Anliegen und würde mich freuden wenn ihr mir weiterhelfen könnt..:-)

    So folgendes „Problem“:

    – ich habe eine Idee für ein social network, dass ein sehr gut definierbares Target hat und zu 99,99% ein voller Erfolg wird (ich kann euch somit bestätigen, dass der Markt von social Networks nicht abgeschöpft is ;-)), damit mein ich die Useranzahl hat konkrete Möglichkeit sich zu vervielfachen in kürzester Zeit.(3-4 Wochen).

    Ich weiss, klingt nicht möglich oder ziemlich surreal aber ich gehe realistisch davon aus, dass durch werbung im Vorraus usw. die Userzahl sich schon nach 1-2 Wochen um die 5000 befindet, aber hier fängt die Expansion erst an.

    Ich möchte natürich nicht zuviel über dieses Social network preisgeben, trotzdem habe ich mich entschieden hier einen Beitrag zu schreiben, denn als BWL Student kenne ich zwar die möglichkeiten wie man eine Firma aufbaut und sie dann Korrekt weiterführt, habe aber keine echte Ahnung wie ein Social Network wie youtube oder myspace soviel Wert haben kann, oder besser wie die Gründer soviel verdienen können obwohl man ja auf den Sites nicht viel Werbung Sieht.

    Somit habe ich bissher keinen echten schimmer wie ich anfangen soll mit , dieser Website, welche die Konkreten möglichkeiten sind, für eine seite wie zum Beispiel Studivz geld zu machen (ohne adsense oder mitgliedergebühr).

    Ist das nur durch Werbung möglich?? ich will ja die Seite nicht mit Banner zupflastern…

    Dazu Problem Zwei: so eine Seite aufzubauen, die wirklich gross ist, ist sicherlich mit erheblichen Kosten verbunden. Leider kann ich, ohne Kenntniss in dieser Branche keine echten Annahmen mache was die Kosten sein werden (Server, usw.). Meine Angst ist eben, dass das ganze mir, oder natürlich UNS, da ich das ganze nie im Leben selber schaffen kann, über den Kopf wächst in kürzester Zeit.

    Kleine Anmerkung, die Server Kosten nehme ich desshalb so ernst weil die Warscheinlichkeit, dass wenn Marketingmässig alles korrekt gemacht wird, die Seite eine Riesen-Dimension annimmt sehr warscheinlich sind (grössenordnung über Studivz, jaja ich weiss klingt nach riesen bla bla— ist es aber nicht ;-))

    Ich erwarte nicht, dass mir die Lösung auf einem Silbernen Teller gegeben wird, aber wenn ihr Lust habt euer Wissen ein bisschen zu teilen und mir ein Paar Tipps und Erklärungen zu geben…wenn sie mir echt weiterhelfen können wir ja mal konkreter darüber sprechen 🙂

    bin eh schon auf der Suche nach kompetenten Informatikern hehe

    im Vorraus schon mal Dankeee

  9. Hallo,

    ich bin gerade dabei ein neues social-network aufzubauen und zwar mit einem weiteren Partner. Mehr als die gute Idee + unser System besteht noch nicht.
    Wollte vorab fragen, wie sich beide am Besten rechtlich absichern können, damit der Eine den Anderen nicht irgendwann einfach übergeht und später das fertige Produkt sein Eigen nennt.
    Vorab soll alles kostenfrei sein und wir kommen für Servermiete und Software selbst auf. Aber was ist, wenn tatsächlich irgendwann Geld fliesst und man keine rechtliche Absicherung bestitzt, das diese Seite zur einen Hälfte einem selbst gehört?

    Kann man dies vorab, ohne Existenzgründung, mit einem Vertrag zwischen zwei privaten Parteien abschliessen? Falls ja, was muss dieser Vertrag beinhalten?

    Danke und Grüße

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