meine Investitionsstrategie

In den letzten Wochen habe ich meinen Fokus auf die Seed-Finanzierung von Startups im web 2.0 Bereich ausgerichtet. Die letzten Jahre bin ich einige Abenteuer in der „Old Economy“ eingegangen. Mir wird aber immer mehr bewusst, dass mein Herz dem Internet gehört und ich dort über das meiste Know How verfüge.

Ich bin ein Mensch, der unheimlich viele Ideen hat. Der fast wöchentlich neue Geschäftsmöglichkeiten erkennt und umsetzen möchte. Deshalb werde ich meine Energie auch für das Beteiligungsgeschäft an Startups verwenden und derzeit nicht selbst als Gründer aktiv werden. Ich stelle Kapital, Know How und Kontakte zur Verfügung. Die Beteiligung erfolgt dabei in der Regel in einer sehr frühen Phase, wenn gerade der Businessplan fertig ist oder nur eine Idee vorhanden ist. Ich beteilige mich nur an Unternehmen, deren Geschäftsmodell ich vollständig verstehe und ich theoretisch in der Lage wäre, dieses Unternehmen selbst zu führen. Das verringert etwas mein Risiko. Reine Finanzbeteiligungen kommen für mich nicht in Frage.

Auch wenn ein schneller Exit verlockend ist, im Mittelpunkt meiner unternehmerischen Tätigkeit steht der Aufbau von Unternehmen, die mittelfristig ertragreich sind und langfristige Perspektiven haben.

Nun stehe ich allerdings vor einem Problem. Bisher sind mir sehr wenige gute Businesspläne vorgestellt worden. Dabei gibt es so viele Dinge, die man im web 2.0 machen kann. So viele Dienste, die derzeit noch fehlen. Ich habe allein 5 eigene Geschäftsmodelle entwickelt. Aber ich kann diese nicht allein umsetzen, wenn ich mich nicht verzetteln möchte. Was mir fehlt sind die motivierten Gründer mit unternehmerischen Eigenschaften. Die den unbedingten Willen haben das Unternehmen erfolgreich zu machen. Wo sind die in der Presse beschriebenen genialen Gründer, denen nur das Kapital fehlt?

14 thoughts on “meine Investitionsstrategie”

  1. Hallo Jens,

    habe Dich gerade nicht erreicht und von daher mal in Deinem Blog geschaut, was es Neues gibt 🙂 Ich denke, dass es viele gute Web 2.0 Ideen mit „passenden Gründern“ gibt, denen sowohl Know-How als auch Seed-Capital extrem wichtig sind.

    Problematisch bei vielen dieser Web 2.0 Anwendungen ist, dass diese kopierbar sind. Eines der gravierendsten Probleme der Dotcom Blase in 1999/2000 ist die Reproduzierbarkeit vieler Ideen bzw. Geschäftskonzepte gewesen. So dass man z.B. das im Moment oft erwähnte „Twitter“ innerhalb von nicht einmal einem Nachmittag nachprogrammieren könnte – und damit wäre die First-Mover Stellung hinfällig und das Investment verbrannt…

    Wichtig für Investments im Web-Bereich ist meines Erachtens die Entwicklung eines Geschäftsmodells, welches a) direkt nach dem Start eine kritische Masse erreichet hat, bevor Copycats auf den Markt nachziehen oder b) durch vernünftige Konzeption und Umsetzung einer bestehenden Idee allein durch die Kundenzufriedenheit, Features und Usability eine hohe Kundenzahl gewinnen.

    Alles in allem halte ich den Markt für sehr bewegt, allerdings ist es schwierig, sich derzeit die passenden „Diamanten“ herauszupicken, ohne dabei den einen oder andere „Glasbaustein“ zu erwischen…

  2. Hallo Jens,

    vielleicht kannst Du einmal genauer darstellen, warum ein „Ideen-/ Konzept-Inhaber“ eine Geschäftsidee mit Investoren umsetzten sollte.

    Ich denke den Meisten dürfte nicht bekannt sein, wie so etwas grundsätzlich umgesetzt wird und was auf sie zukommt.

    Fragen die sicherlich häufig aufkommen sind:
    – Wie sieht das Vertragsverhältnis zwischen Gründer und Investor aus?
    – Kann sich der Gründer verwirklichen oder zeigt mir der Investor den Weg auf?
    – Profitiert nur der Investor von der (erfolgreichen) Zusammenarbeit oder wie profitiert auch der (kleine, geldlose) Gründer?
    – Wo liegen generell die PRO’s und CONTRA’s?
    – Wann sollte man sich diesen Weg überlegen bzw. Investoren kontaktieren?

    Ein paar Antworten auf diese Fragen, würden sicherlich dem ein oder anderen Helfen.

  3. Was mir fehlt, ist Transparenz seitens der Seed-Finanzierer.

    Warum sollte ich xy ins Boot holen? Was kann ich (nicht) erwarten?
    Was verlangt xy? Details!

    Genial wäre ein Bericht, wie ein typisches Projekt mit Seed-Finanzierung abläuft. Kapital ist ein Aspekt, wirklich interessant aber finde ich die Faktoren Know-How und Kontakte. Nur wie soll ich dies „messen“, wenn ich einen „Investor“ suche?

    Bzgl. Ideen und Gründer. Die genialen Gründer gründen. Ideen haben viele. Die Umsetzung ist die eigentliche Kunst…

  4. @Christian & Phil:
    Ich denke, dass die meisten Gründer, die eine vernünftige Geschäftsidee haben, bereits mit den Themen Investoren & Seed Finanzierung auseinandergesetzt haben.

    Ich denke nicht, dass Jens mit einem offenen „Klingelbeutel“ durch die Lande zieht und Geld verschenken möchte, sondern nach Beteiligungen Ausschau hält, bei denen sich die “Ideen-/Konzept-Inhaber” (um bei diesem Begriff zu bleiben) bereits konkrete Gedanken in Form eines realistischen Businessplans gemacht haben.

    Als ich im Jahr 2000 zu eben diesen „Erst-Gründern“ gehörte, haben wir uns im Team Gedanken über die Möglichkeit einer externen Finanzierung gemacht und dies im letzten Augenblick zu Gunsten einer „Familien-Finanzierung“ entschlossen, um uns das Ruder -wenn auch nur zum Teil- nicht aus der Hand nehmen zu lassen.

    Inzwischen bekomme ich Kreis meiner Freunde und Bekannten auch das eine oder andere vermeindlich „geniale“ Konzept vorgestellt, welches allerdings oft kein für den Erfolg notwendiges Geschäftskonzept vorweisen kann bzw. bei denen die Gründer utopische Umsatz- und Gewinnvorstellungen haben…

  5. @Rene: Ich denke auch nicht, dass irgendwer auf der Welt Geld zu verschenken hat. Wie kommst Du darauf?

    Und wenn Du meinst, ich hätte mich nicht mit dem Thema auseinandergesetzt, irrst Du. Ob ich dabei Erfolg hatte, ist eine andere Frage.

    Fakt ist, dass ähnlich wie in der Beratungsbranche, eine für mich unbegründete Informationsasymmetrie vorherscht. Der Gründer soll an Hand seines BPs Konzept, Qualifikation etcpp bereitstellen. Seitens der Investoren kommt mE wenig rüber.

    Ein Bericht bzgl. Leistungen und Gegenleistungen und dem Ablauf generell wäre ein erster Schritt, vorhandene Unsicherheiten zu überwinden.

    Mach den Anfang und berichte: Warum habt Ihr Euch gegen VC respektive für eine Eigenfinanzierung entschieden?

  6. @ Rene: Stimme Phil zu, warum habt Ihr Euch gegen VC’s entschieden?

    Angst vor Ideenklau? Mehr Selbstverwirklichung? Weniger Vorgaben? Was waren die Gründe?

    Ein paar Informationen dazu würden sicherlich den Meisten helfen.

  7. Das ist so geil wie Fremd die 2 Welten manchmal sind die Nerds sitzen vor den rechnern rum und denken über Finazierungen über Banner und Adsense nach und die anderen suchen sich nen Wolf wie sie ihr Geld los werden können. Es geht wieder los 😉
    Die Partys werden auch schon wieder besser.

  8. SEED-CAPITAL 2.0
    Die Finanzierungsrunde zum mitmachen. Die Idee ist zwar nicht unbedingt neu, doch sie in dieser Art umzusetzen ist wirklich gut. Alles ist heute 2.0, alles ist zum mitmachen, jeder möchte mitbestimmen können und sich selbst einbringen. Warum also nicht auch mal bei der Kapitalbeschaffung.
    Ein kleiner Link, vielleicht auch mal ein größerer und schon wird das Gründersäckle gefüllt und kann zum Start von bis zu 4 Gründungsideen genutzt werden.
    Ganz witzige Idee! Bin mal gespannt, ob die Kapitalbeschaffung auf http://www.dieStarter.de auch a’la 2.0 ablaufen kann.

  9. Ich bin jetzt seit 4 Monaten dran, mich in meiner Freizeit mit den Herausforderungen, Fragen, Fakten, Theorien, Möglichkeiten, Unklarheiten, Gefahren, Lösungen rund um die Realisierung meiner eigenen Idee zu beschäftigen. Das zweite Mal in meinem Leben, das ich so viel Zeit in eine Businessidee stecke, meiner erste Idee ist realisiert und seit 16 Jahren meine Einnahmequelle.

    Neben Telefonaten und persönlichen Gesprächen mit Kunden und Freunden, Besuch der VentureLounge in München im Mai, findet diese Beschäftigung zu 90% hauptsächlich durch Sammeln von Informationen im Web statt.

    Alleine das ist sicher ein riesiger Vorteil für jeden „Möchte-gern-Web-Founder“gegenüber dem ersten Internethype. Wir haben alle dazugelernt (hoffe ich) und im Grunde sind alle nötigen Informationen heute öffentlich publiziert und ermittelbar, die früher nur auf konspirativen Treffen in edlen Hotellobbys weitergereicht worden sind (und ja, für alle Kommentierer meines Kommentares, auch auf Jaffakisten in Papis Garage). 😉

    Make my day!
    Ich bin froh, den Blog von Herr Kunakth entdeckt zu haben. Die Offenheit von Herr Kunath ist schon beeindruckend. Sehr schön.

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