Wer twittert muss nicht auch gewählt werden

Beim Schreiben meines letzten Artikels bin ich bei Robert Basic über folgenden Artikel gestolpert. Robert spricht sich darin für Thorsten Schäfer-Gümbel als neuen Ministerpräsidenten in Hessen aus, weil er modern ist und twittert. Ich habe bislang immer auf eine politische Meinungsäußerung in meinem Blog verzichtet. Aber diesesmal kann ich nicht an mich halten.

Hessen, war das nicht das Bundesland in dem Frau Ypsilanti schon für Chaos gesorgt hat? Herr Schäfer-Gümbel reiht sich da nahtlos ein. Denn ist das nicht der Herr, der zur Überwindung der Wirtschaftskrise eine Zwangsanleihe für Reiche gefordert hat? Sechs setzen, würde ich wohl mal sagen. Denn man kurbelt bestimmt nicht die Wirtschaft an, in dem man seinen Bürgern eine Zwangsanleihe auf das hart verdiente Geld verordnet. Und erst recht nicht, wenn man es nicht nur von den wirklich Reichen, sondern von der Mittelschicht erwartet. Denn 750.000€ Vermögen (inkl. Immobilien) trifft viele Bürger, die ein Eigenheim besitzen. Reich sind diese deshalb trotzdem nicht.

Also nur weil ein Kandidat meint, er müsse jetzt den Wahlkampf von Obama kopieren und eben mal schnell etwas sinnloses twittert, ist das noch kein Grund ihn zu wählen. Auch wenn Koch nicht der sympathischste und modernste Politiker ist, so kann ich Hessen nur wünschen, dass Herr Schäfer-Gümbel möglichst wenig Stimmen erhält.

7 thoughts on “Wer twittert muss nicht auch gewählt werden”

  1. Genau das wollte ich auch schon schreiben, aber bin noch nicht dazu gekommen. Danke dir. 😉
    Lustig, wie es in der Politik die gleiche Copycat-Serie gibt nach einem großen Erfolg: StudiVZ hat viele sinnlose Communities nach sich gezogen, Obama zieht viele planlose Politiker nach sich, die glauben, er hätte nur gewonnen, weil er twittert. 🙂

  2. Koch ist vielleicht nicht der beste & sympatischste Politiker, allerdings um einiges besser als der TSG der SPD. Laut aktuellen Umfragen schaut es für Koch bzw. CDU/FDP sehr gut aus. Also kein Grund zur Panik. Das twittern wird da auch nichts mehr ändern 🙂

  3. Bin absolut deiner Meinung. Finde es eher ein wenig befremdlich, dass Robert so deutlich sich für TSG ausgesprochen hat. Neue Medien schön und gut aber erstens sind die Taten wichtig und zweitens die Nachhaltigkeit. Warten wir mal ab, wie lange er diese Medium denn tatsächlich nutzt…

  4. obwohl ich beteiligungen jenseits der Mio Grenze besitze, bin ich für die reichen steuer. es kann nicht angehen, dass jedes 6. kind in deutschland arm ist. bin bereit so eine reichen anleihe zu zeichen. dauerurlaub in cape town macht eh kein spass. und koch hat mehrmals gelogen, siehe spendenaffäre. herr schäfergümbel soll es machen!

  5. Da Reich leider in der Regel = Asozial ist, machen diese Zwangsanleihen aus vielerlei Gründen mehr als Sinn. Wie Heinz schon sagte, es kann nicht angehen das unsere Kinder vor die Pisa-Hunde gehen. Versuch mal eine Familie mit nur einem Kind und 1500.- netto durchs Leben bringen. Viel Spaß dabei!

    Jens hat jedoch was die Mittelschicht angeht ebenso Recht!

  6. Mir geht es um drei Dinge:
    1. die undifferenzierte Aussage von Robert Basic Herrn Schäfer-Gümbel zu wählen, nur weil er twittert und damit modern ist.
    2. Eine Zwangsanleihe ist nicht das richtige Werkzeug um die Wirtschaft anzukurbeln.
    3. Die Definition von „reich“

    Wenn das Geld einer solchen Anleihe wirklich den Bedürftigen zugute käme, dann würde ich das auch noch etwas differenzierter sehen. Nur würde es da nicht ankommen sondern zur Rettung von Banken und unflexiblen Konzernen genutzt werden.

Schreibe einen Kommentar zu Max Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert